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Der Leuchtturm von Rubjerg Knude ist der bekannteste und wohl meistfotografierte Leuchtturm Nordjütlands.
Obwohl Rubjerg Fyr schon seit vielen Jahren außer Betrieb ist, kommen jedes Jahr Heerscharen von Besuchern, die dieses grandiose Naturschauspiel näher betrachten wollen. In dieser Langzeitfotodokumentation finden Sie einige Informationen zum Leuchtturm, historische Bilder und Postkarten, sowie aktuelle Bilder aus den Jahren 1994-2018. |
Ganz im Norden des dänischen Festlandes liegt zwischen Lønstrup und Løkken der Leuchtturm von Rubjerg Knude auf dem Lønstrup Kliff direkt am Skagerrak. 1899 wurde mit dem Bau begonnen und am 27. Dezember 1900 wurde der 23 Meter hohe Leuchtturm in Betrieb genommen. Bereits 68 Jahre später, am 1. August 1968, verlosch sein Licht für immer.
Als Standort für den Leuchtturm wählte man den derzeit höchsten Punkt der Steilküste zwischen Lønstrup und Løkken. Diese rundliche Erhöhung (= Knude) lag 60 Meter über dem Meer und befand sich zu jener Zeit ca. 200 Meter landeinwärts. Nur eine kleine ca. 2-3 Meter hohe Düne befand sich zwischen dem Leuchtturmkomplex und dem Meer. Bereits 10 Jahre nach der Inbetriebnahme des Leuchtturms fingen jedoch die Probleme an. Große Mengen Sand wurden an der Steilküste den Hang hinauf geweht und lagerten sich ausgerechnet zwischen Steilküste und Leuchtturm ab. Nach weiteren 10 Jahren (1920) verteilte sich der Flugsand nunmehr über das gesamte Leuchtturmgelände und um die Gebäude. Der Brunnen versandete und die Gemüsegärten wurden im wahrsten Sinne verwüstet. Der Kampf mit dem Sand dauerte weitere 30 Jahre. Versuche die Flugsanddüne an der höchsten Stelle abzutragen (1950) blieben erfolglos. Immer wieder wurden unglaubliche Mengen Flugsand die Steilküste hinaufgeweht. Auch das Bepflanzen der Düne mit Strandhafer ließ die Flugsanddüne nur noch schneller wachsen. Vom Meer aus war der Leuchtturm mittlerweile aus verschiedenen Richtungen nicht mehr zu sehen. Da im Laufe der Zeit die Seenavigation immer moderner wurde und der Kampf gegen das Sandtreiben nicht zu gewinnen war, wurde der Leuchtturm Rubjerg Fyr im Jahr 1968 aufgegeben und für immer abgeschaltet. Im Jahr 1980 wurde der Leuchtturmkomplex als Flugsandmuseum dem 'Vendsyssel Historiske Museum' unterstellt. In den Gebäuden befanden sich Ausstellungen über die Geschichte des Leuchtturms, sowie Erläuterungen zum Flugsandproblem. Ein weiteres Gebäude wurde zur Cafeteria umfunktioniert. Ab 1992 wurden alle Maßnahmen unterlassen, den Sand von den Ausstellungsgebäuden fern zu halten. Seitdem verschlang der Sand nach und nach alle Gebäude des Leuchtturms. |
Im Jahr 1994 besuchte ich zum ersten Mal den Leuchtturm. Das Flugsandmuseum und die Cafeteria waren noch immer in Benutzung. In den meerseitigen Gebäuden wurde auf vielen Tafeln und Bildern das Phänomen des Flugsandes und das allmähliche Versanden des Leuchtturmkomplexes ausführlich dargestellt. Der Leuchtturm durfte noch bestiegen werden und auch die Plattform war noch frei zugänglich.
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Der Sand hatte mittlerweile das erste Gebäude verschlungen. Damit das Dach durch den enormen Druck des Sandes nicht einstürzte, hatte man es teilweise entfernt. Das Gebäude wurde so langsam vom Flugsand gefüllt.
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Ein Jahr später reichte es zeitlich leider nur für einen kleinen Zwischenstopp an der Hauptstraße in der Nähe des Leuchtturms. Nebenbei entstand das nachfolgende Panorama, welches ich erst im Jahr 2010 beim Durchstöbern meines scanpics-Archivs wieder entdeckte. Die Flugsanddüne befand sich zu dieser Zeit noch deutlich sichtbar hinter dem Leuchtturm im meerseitigen Bereich.
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In den folgenden 4 Jahren breitete sich der Flugsand nur sehr langsam aus. Wieder wurde vorsorglich das Dach eines Gebäudes teilweise entfernt. Auch die letzten grünen Fleckchen Vegetation verschwanden.
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Nach weiteren fünf Jahren konnte man seinen Augen kaum trauen. Die Flugsanddüne hatte sich landeinwärts derart ausgebreitet, dass der Leuchtturmkomplex nun allseitig vom Sand eingeschlossen war. Alle umliegenden Gebäude waren fast vollständig vom Sand begraben. Der Leuchtturm ragte nunmehr fast allein aus dem Flugsand.
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Das Flugsandmuseum und die Cafeteria konnten nicht weiter betrieben werden und wurden zwischenzeitlich geschlossen. Interessierte Besucher konnten im Jahr 2004 etwa 2 km südöstlich von Rubjerg Knude im Jens Thomsens Hof (Hof des Strandvogts in Rubjerg) Ausstellungen über den Leuchtturm besuchen.
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Auf den folgenden Bildern kann man vielleicht erahnen, welche Mengen Sand bei stürmischem Wetter die Flugsanddüne hinaufgeweht werden. Solche Aufnahmen sind immer mit einer nachfolgenden peniblen Reinigung der Ausrüstung verbunden. Die Luft ist voll von feinem Sand und er landet mit Sicherheit auch in der Kamera, in den verwendeten Objektiven und in den Augen des Fotografen.
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Der höchste Punkt von Rubjerg Knude liegt im Jahr 2005 ungefähr 90 Meter über dem Meer auf gleicher Höhe wie die Leuchtturmspitze. Davon sind ca. 40 Meter Flugsand, der sich im Laufe der Zeit an der Steilküste aufgetürmt hat.
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In jedem Jahr werden von den schweren Winterstürmen bis zu mehrere Meter Land an der Steilküste ins Meer gerissen. Der herabfallende Sand wird vom starken Wind die Düne hinaufgeweht, so dass die Flugsanddüne langsam landeinwärts wandert und dabei noch weiter an Höhe gewinnt.
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Der ständige Wind hat ganze Arbeit geleistet. Nach nur einem Jahr präsentiert sich der Leuchtturm in einer stark veränderten Landschaft.
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Der Scheitelpunkt der Flugsanddüne befindet sich im Jahr 2006 bereits viele Meter hinter dem Leuchtturm landeinwärts. Die Flugsanddüne hat sich sehr stark weiter ins Landesinnere ausgebreitet, wobei die Höhe unmittelbar am Leuchtturm leicht abgenommen hat und die Düne mittlerweile an mehreren Stellen wie eine Hochebene aussieht.
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Die meerseitigen Gebäude des Leuchtturmkomplexes wurden teilweise wieder freigelegt. Wenn die Stärke der Sandverwehungen in den nächsten Jahren derart anhält, könnten diese Gebäude bereits in wenigen Jahren absturzgefährdet sein.
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Bevor der Leuchtturm dann ins Meer stürzt, wird er wahrscheinlich vorsorglich abgerissen werden.
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Wer den alten Leuchtturm allein genießen möchte, sollte morgens sehr früh aufstehen. Tagsüber kann es dort schon mal etwas "Gedränge" geben.
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Die Abendstunden beim Leuchtturm sind auch sehr zu empfehlen, wobei bei schönen Sonnenuntergängen natürlich auch mit anderen Besuchern zu rechnen ist.
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Wie bereits im Jahr 2006 erwähnt, lagen die Dächer der meerseitigen Gebäude schon eine Zeit lang wieder frei und die Gebäude drohten in den nächsten Jahren von der Abbruchkante der Steilküste ins Meer zu stürzen. Zu einem Absturz der Gebäude kam es aber nicht, denn bereits im Herbst 2007 wurden alle umliegenden Gebäude des Leuchtturms mit schwerem Gerät abgerissen. Da immer wieder Touristen auf den einsturzgefährdeten Gebäuden herumkletterten und die Unfallgefahr viel zu groß war, musste man diesen Schritt gehen. Seit Oktober 2007 steht der Leuchtturm nur noch allein in der großen Flugsanddüne.
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Die gesamte Flugsanddüne wanderte in den letzten 2 Jahren stetig weiter landeinwärts und das nun entstandene Hochplateau direkt am Leuchtturm vergrößerte sich zudem ganz enorm. Der Turm "wandert" dadurch förmlich in Richtung Abbruchkante der Steilküste und es wird nicht mehr lange dauern, bis auch der Leuchtturm nur noch Geschichte ist.
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Der Sand verschlingt mittlerweile sehr große Bereiche der umliegenden Vegetation und auch ehemalige Hinweisschilder auf den nicht mehr vorhandenen Wegen ringen um ein wenig Luft, bis sie in spätestens ein/zwei Jahren vom Sand begraben werden.
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Die gute Thermik an der Steilküste und am Leuchtturm hat sich mittlerweile auch bei den Gleitschirmfliegern herumgesprochen. Besonders abends zum Sonnenuntergang genießen nicht nur die Besucher des Leuchtturms die oftmals unglaublich schöne Lichtstimmung, wenn die Sonne im Skagerrak versinkt.
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Ich habe in den letzten 15 Jahren so einige Aufnahmen vom Rubjerg Fyr gemacht und habe mal ein paar Aufnahmen aus den Jahren 2004...2008 zu einer kleinen Collage zusammengestellt. Das Licht und die Farben sind immer anders und die Landschaft um den Leuchtturm herum, ändert sich von Jahr zu Jahr mit rasanter Geschwindigkeit. Es ist also nahezu unmöglich, in verschiedenen Jahren (auch wenn man das wollte) identische Aufnahmen zu fotografieren.
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Eine Reise nach Nordjütland und somit ein Besuch des Leuchtturms war im Sommer 2009 gar nicht geplant aber man kann seine Pläne ja ändern ...
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Bis zum Jahr 2008 waren alle hier gezeigten Panoramabilder beschnittene Weitwinkelaufnahmen. Seit geraumer Zeit ist die digitale Bildbearbeitung allerdings soweit fortgeschritten, dass es problemlos möglich ist, "echte" Panoramen aus mehreren Einzelbildern zu montieren. D.h. viele der ab hier gezeigten Panoramen sind Fotomontagen aus mehreren Aufnahmen und können in natura nur durch eine Drehung der Blickrichtung wahrgenommen werden.
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Das rechte Bild zeigt nochmal etwas größer, wie voll und eng es tagsüber auf der Flugsanddüne werden kann.
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Aus einer anderen Perspektive wirkt die Flugsanddüne nicht mehr ganz so hoch, weil der Aufnahmeort in diesem Fall auf gleicher Höhe wie die Dünenspitze liegt. Man erkennt aber ganz gut die Weite des in den letzten Jahren entstandenen Hochplateaus und wie weit der Sand inzwischen ins Landesinnere gewandert ist.
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Mittags ist es praktisch unmöglich, auf der Flugsanddüne Panoramen zu fotografieren, ohne dass einem begeisterte, staunende oder fotografierende Touristen durch das Bild laufen. Das gehört aber dazu, denn der Leuchtturm ist inzwischen eine der meistbesuchten Touristenattraktionen in Nordjütland. Wem das zu belebt ist, der sollte lieber auf den frühen Morgen ausweichen, denn auch abends zum Sonnenuntergang kann es recht "voll" werden beim Leuchtturm ...
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Ich habe in all den Jahren, in denen ich den alten Leuchtturm besuche, noch nie so viele Gleitschirm- und Drachenflieger über dem Gebiet gesehen, wie im Sommer 2009. Insgesamt sind es auf dem Bild 11 "Piloten" in der Luft und seltsamerweise gar nicht so viel mehr "Fußgänger" auf der Flugsanddüne am Turm ...
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Trotz all der Begeisterung für den Leuchtturm, seiner Umgebung und der tollen Atmosphäre auf der Flugsanddüne, wenn es dort so richtig voll ist, gefällt es mir noch besser, wenn ich ganz allein und "ungestört" dort oben fotografieren kann. Das ist auch nicht weiter schwierig, wenn man bereit ist dafür etwas früher aufzustehen. Da die meisten Touristen im Urlaub auch gerne mal ausschlafen, ist früh morgens am Leuchtturm nicht viel Betrieb. Vor Sonnenaufgang ist es dort schön menschenleer und die Lichtstimmung ist dann direkt bei Sonnenaufgang für meinen Geschmack am schönsten.
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Nachdem ich mittlerweile viele, viele Aufnahmen am Leuchtturm gemacht hatte, wünschte ich mir irgendwann, den Leuchtturm mit seiner Umgebung in gutem Licht aber ohne die unzähligen Fußspuren fotografieren zu können. Das funktioniert jedoch nur, wenn es ein oder zwei Tage und Nächte ziemlich stürmisch ist (dann waren nicht so viele Besucher dort), so dass der Wind die vielen Fußspuren mit neuem Sand überdeckt oder einfach fortweht. Zudem muss dann morgens die Sonne für die entsprechende Beleuchtung des Motivs sorgen. Alles Punkte, die man nicht so wirklich gut beeinflussen kann. Dann heißt es: Wetter beobachten, Wecker stellen, früh aufstehen, zum Turm fahren und sein Glück versuchen. Im Sommer 2009 gelangen mir dann nach vielen Versuchen endlich die folgenden Aufnahmen, wie ich sie mir schon so lange gewünscht hatte.
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Dieses warme Licht direkt nach Sonnenaufgang beleuchtete nur für wenige Minuten die Szenerie. Schon nach relativ kurzer Zeit lag der meerseitige Dünenbereich nicht mehr im Schatten und der Zauber war verflogen. Es war immer noch sehr stürmisch aber ich war froh darüber, denn der Wind hatte (wie gewünscht) viele der unzähligen Fußspuren, die immer auf der Flugsanddüne zu sehen sind, fortgeweht. Kamera und Fotograf leiden schon ziemlich durch den Wind und den feinen Sand, der auch in die Augen und Ohren fliegt. Nach dem Fotografieren bei diesen Bedingungen ist dann immer ein penibles Entsanden der Ausrüstung erforderlich.
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Für eine kurze Zeit taucht die Sonne die Landschaft in ein goldenes Licht. Man muß sich allerdings beim Fotografieren ein wenig beeilen, denn viel zu schnell ist diese Stimmung vorbei.
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Zwei Jahre später bei einem erneuten Aufenthalt in Nordjütland wünschte ich mir möglichst eine Fortsetzung meines unvergesslichen Fotomorgens aus dem Jahr 2009. Ich beobachtete lange die Wettervorhersagen im Web, um bei einer eventuellen guten Wetterprognose einen erneuten Versuch starten zu können. Als es dann soweit war, fuhr ich wieder sehr früh morgens zum Leuchtturm ...
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Die Flugsanddüne hatte in der Zwischenzeit eine sehr fotogene Form entwickelt. Passend zum Sonnenaufgang stand ich abermals am Leuchtturm und wartete auf die bald aufgehende Sonne. Ich konnte mein Glück kaum fassen. Der Morgen war unbeschreiblich schön. Durch die hohe Flugsanddüne blieb der meerseitige Bereich zunächst im Schatten. Zu lange sollte man diese Stimmung aber nicht genießen, denn sie ist in wenigen Minuten vorbei. Die Sonne gewinnt rasch an Höhe und der Schatten löst sich schon sehr bald auf.
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Etwas später entstand das nebenstehende Panorama. Ganz vorsichtig muss man sich solchen Sandstrukturen nähern, damit etwaige hinterlassene Fußspuren nicht das spätere Bild ruinieren. Solche Aufnahmen sind immer nur dann möglich, wenn es zuvor ein oder zwei Tage recht stürmisch war und alle vorhandenen Fußspuren früh morgens mit frischem Sand überdeckt wurden.
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Im Sommer 2013 war es wieder mal Zeit für einen längeren Besuch in Vendsyssel, Jütlands Spitze oberhalb des Limfjords. Wenn man einmal infiziert ist von der Magie des Leuchtturms, kommt man immer wieder hierher. Bereits in den Jahren 2009 und 2011 gelangen mir Panoramen, wie ich sie mir schon lange erhofft hatte. Mein großer Wunsch war es, auch in diesem Sommer ein frühmorgendliches Panorama von der großen Flugsanddüne mit Leuchtturm machen zu können - natürlich bei gutem Licht und ungestört ohne die großen Touristenströme tagsüber.
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Das nebenstehende Panorama entstand wieder früh morgens direkt bei Sonnenaufgang. Wie oft ich hier schon auf gutes Licht gewartet habe. Man braucht viel Geduld und einen funktionsfähigen Wecker, damit man diese wundervolle Zeit am Leuchtturm nicht verschläft. Je später man zum Leuchtturm geht, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, ihn mit anderen Leuten "teilen" zu müssen. Für mich ist der frühe Morgen die schönste Zeit, wenn auf der Landseite der Tag erwacht, während die Meerseite noch schläft.
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Wie schon eingangs erwähnt, befindet sich zwischen Lønstrup im Norden und Løkken im Süden auf einer Länge von etwa 15 km das sogenannte Lønstrup Kliff (dän. Klint) direkt an der Nordseeküste. Die höchste Erhebung dieses Kliffs mit ca. 90 Metern (Stand 2013) liegt direkt beim Leuchtturm 'Rubjerg Fyr'.
Auch wenn sich die Landschaft im Bereich des Leuchtturmkomplexes jedes Jahr enorm verändert und immer wieder neue Eindrücke und Bilder entstehen, so wollte ich im Sommer 2013 unbedingt auch mal vom Strand aus Richtung Leuchtturm hoch fotografieren. Diese Perspektive hatte ich bisher immer außer Acht gelassen. Zu begeistert war ich vom Zusammenspiel der großen Flugsanddüne mit dem Leuchtturm. Es hieß also diesmal: Warten ..... bis das Wetter mitspielt. Es sollte möglichst windstill sein. Ich wollte keine "störenden" Wolken oberhalb des Kliffs sehen und ich wünschte mir eine warme "Beleuchtung" von möglichst tief unten. Alles Dinge, die man wieder nicht so wirklich gut beeinflussen kann. Weiter galt es zu überlegen, ob man von Lønstrup kommend zum Leuchtturm wandert oder von Nørre Lyngby aus (etwas weiter nördlich als Løkken). Die Entscheidung fiel auf die südliche Variante und das war gut so, denn ein ziemlich großer Küstenabbruch hätte im nördlichen Bereich ein trockenes Durchkommen zum Leuchtturm verhindert. |
Das nebenstehende Panorama zeigt den höchsten Bereich des Lønstrup Kliffs ungefähr beim Leuchtturm kurz vor Sonnenuntergang. Es ist ein "Fotoexperiment", denn es ist so mit dem bloßem Auge natürlich nicht zu sehen, wenn man nicht gerade ein Chamäleon ist. Es handelt sich um ein 180 ° Panorama, welches hier aus sechs Hochformtaufnahmen montiert wurde.
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Der Höhenunterschied von mir (unten am Strand) bis zum fotografierten Leuchtturmfotografen ist mit ca. 60 Metern ganz beträchtlich. Oft ist es so, dass beim Fotografieren immer irgendwelche Leute im Bild stehen, die wenig bis gar kein Verständnis für einen Fotografen haben, der eben sein Motiv möglichst puristisch ablichten möchte. In diesem Fall war ich jedoch recht froh darüber und bedanke mich hier mal bei dem unbekannten Fotografen, der vermutlich gar nicht mitbekommen hat, dass er von mir fotografiert wurde.
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Beim Betrachten der Wettervorhersage für die nächsten Tage gab es einen Abend, der wettermäßig recht gut werden sollte. Grund genug für mich, auch mal wieder zur Abendzeit zum Leuchtturm zu gehen. Eigentlich vermied ich es abends den Leuchtturm zu besuchen, denn es ist meistens sehr voll dort, wenn ein schöner Sonnenuntergang zu erwarten ist. Als ich am Turm ankam, war ich total überrascht. Das Wetter war ziemlich genial - späte Sonne, d.h. schönes warmes Licht - kein Wind, der einem den Sand in die Augen und in die Ausrüstung bläst und kein Mensch weit und breit - unglaublich!
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Hier zeige ich nun ein paar Ergebnisse meines oberherrlichen Genießer-Shootings am Leuchtturm im späten Abendlicht. Das Wetter war sensationell mild, d.h. sehr warm, kein Wind, keine einzige Wolke und das "Allerschönste": kein Mensch weit und breit :-). Das habe ich so in über 20 Jahren dort oben nur einmal erlebt ... eben diesen Sommer 2013.
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Auf dem linken Foto kann man links vom Turm ganz schwach die Überreste eines Gebäudes erkennen. Dieses Gebäude liegt nun direkt an der Abbruchkante und stürzt langsam aber sicher Stein für Stein die Steilküste hinunter. Auf dem Foto schein es so, als wenn das Meer bis an den Turm heran reicht. Tatsächlich liegt das Meer allerdings etwa 60 Meter tiefer.
Das Fenster zum Meer (rechtes Bild) liegt mittlerweile fast ganz frei, um schon bald die Steilküste hinunter zu stürzen. Es sind die kläglichen Überreste eines der meerseitigen Gebäude des Leuchtturmkomplexes. |
Eine Woche Nordjütland sollte im Sommer 2015 ausreichen, um mal wieder früh morgens bei gutem Licht beim Leuchtturm vorbei zu schauen, dachte ich. Gleich der erste Tag in Nordjütland war wettermäßig wunderbar mild und so fuhren wir zur Mittagszeit zum Leuchtturm, um uns einen Überblick über die Gesamtsituation zu verschaffen. Wie immer, waren ganz "fürchterlich" viele Menschen unterwegs. Das war mir schon vorher klar aber das gute Wetter musste man schließlich ausnutzen ....
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Nach dem sensationell schönen ersten Tag in Nordjütland, hoffte ich auf einen schönen Morgen in den nächsten Tagen. Es war zum verrückt werden. Das Wetter war total unbeständig und kalt und es war in der Wettervorhersage nicht ein Morgen, an dem sich ein Besuch des Leuchtturmes für mich gelohnt hätte. Nach sieben Tagen war dann endlich ein weiterer vielversprechender Morgen in der Wettervorhersage zu sehen aber gleich darauf einen Tag später war ein nach Norden ziehendes Tief aus Richtung Deutschland angekündigt.
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Die letzten Jahre habe ich immer versucht, den Leuchtturm möglichst ohne die vielen Millionen Fußabdrücke der unzähligen Touristen zu fotografieren. Das funktioniert jedoch nur, wenn es tags zuvor und nachts recht stürmisch war, man früh morgens der erste vor Ort ist und genau überlegt, welche Bereiche man lieber weiträumig umgeht, damit die schönen vom Wind geformten Sandstrukturen nicht zertrampelt werden.
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In den zwei Jahren seit meinem letzten Besuch hat sich die Landschaft wiedermal total verändert. Ganz klar, hier werden Tonnen von Sand durch den Wind weiter ins Landesinnere getragen und das ständig. Die Flugsanddüne wandert unermüdlich weiter und hat inzwischen weite Teile des Leuchtturmhinterlandes verschüttet.
Wie ich inzwischen erfahren habe, wurde im Winter 2015 wieder eine Treppe in den Leuchtturm gebaut, um es den Besuchern zu ermöglichen, den Turm in seiner letzten Phase noch mal zu besteigen. Das ist sicherlich nicht der einzige Grund. Was wird kommen, wenn der Turm mal nicht mehr dort stehen wird? Ich bin mir sicher, dass die Gegend dann von deutlich weniger Besuchern angefahren wird ... |
Ich besuche und fotografiere den berühmten Leuchtturm 'Rubjerg Fyr' seit nunmehr 24 Jahren. Sehr oft war ich dort morgens bereits vor Sonnenaufgang unterwegs, habe auf gutes Licht gewartet und konnte es manchmal auch einfangen. Das hatte ich diesen Sommer 2018 nicht vor, da sich der Sand der großen Flugsanddüne in den letzten Jahren immer weiter landeinwärts verlagert hatte und die ehemals 90 Meter hohe Düne nun doch sehr abgeflacht ist und nicht mehr diese Panoramen, die ich vor einigen Jahren ausgiebig fotografiert habe, ermöglicht.
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Das obige Panorama entstand kurz vor der Mittagszeit. Normalerweise ist das Licht dann brutal von oben und eher nicht zu gebrauchen. In diesem Fall war es aber gar nicht so schlecht. Etwas windig war es, das wird man aber erst etwas später (bei einem der nächsten Bilder) an der Brandung erkennen können ...
Viele, viele Touristen besuchen täglich diesen Ort. Es ist unglaublich, was inzwischen für Touristenmassen quasi zum Leuchtturm "pilgern" und die, die nicht laufen möchten oder können, werden (wie auch in Grenen) per Anhänger mit einem Traktor zur Flugsanddüne gebracht. Das war auch für mich neu. Letzten Sommer (2017) war das noch nicht der Fall - zumindest nicht, als ich dort war ;-). |
Auf dem nebenliegendem Panorama zeige ich die Flugsanddüne in ihrer ganzen Ausdehnung. Etwa in der Bildmitte kann man sehr gut erkennen, wie der Flugsand allmählich die vorhandene Vegetation "verschlingt".
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Der Turm steht im Sommer 2018 nur noch etwa acht Meter vor der Abbruchkante. Wenn der Turm bei den bevorstehenden Herbst- und Winterstürmen die '5-Meter-Grenze erreicht', muss er aus Sicherheitsgründen zunächst für Touristen gesperrt und dann auch irgendwann abgerissen werden. Man kann also davon ausgehen, dass er im Laufe des Winters 2018/2019 kontrolliert zurückgebaut wird, damit er nicht die ca. 60 Höhenmeter unkontrolliert auf den Strand stürzt.
Es gab zwischenzeitlich auch Überlegungen der 'Stadtverwaltung für Technologie und Umwelt der Gemeinde Hjørring', den Leuchtturm um 40 Meter zu versetzen. Gleichzeitig müsste dann aber auch die Küste unterhalb des Leuchtturms stabilisiert werden und da ist der Haken. Rubjerg Knude mit der Steilküste ist Teil eines Naturschutzgebietes und untersteht der Naturschutzbehörde. Um dort bauliche Maßnahmen möglich zu machen, müssten Gesetze aufgehoben und auch geändert werden. Ich bin gespannt wie es weitergeht, denn jedes Jahr besuchen rund 200.000 Touristen den Leuchtturm und das möchte man auch weiterhin (Quelle: nordjyske.dk). |
Spätestens jetzt sollte jeder Betrachter bemerkt haben, dass meine 2018er Panoramen vom Leuchtturm aus der Luft aufgenommen wurden :-).
Ich hatte im Frühjahr 2018 sehr intensiv über die Anschaffung einer Drohne nachgedacht, mich dann aber doch dagegen entschieden. Dass das keine schlechte Entscheidung war, stellte sich allerdings erst sehr viel später raus. |
Im Sommer 2018 hatte man in Nordjütland die Möglichkeit, mit einem kleinen Helikopter den Bereich beim Leuchtturm aus der Luft zu erkunden. Diese Möglichkeit habe ich natürlich sehr gerne wahrgenommen und habe jetzt zu meinen Landpanoramen entsprechende Aufnahmen aus einer etwas anderen Perspektive.
Gut zu erkennen ist die Ausbreitung des Flugsandes ins Landesinnere. Fast wie Gletscherzungen sieht das aus, nur dass diese "Zungen" ganz allein aus Flugsand bestehen - also quasi "Flugsandzungen" sind ... ;-). Ebenfalls sehr gut zu erkennen ist links vom Turm der bislang durch Betonelemente geschützte Bereich. Wenn dieses letzte noch vorhandene Betonelement den Herbst- und Winterstürmen nicht mehr standhalten kann, wird der ganze Bereich abbrechen und der Turm ist endgültig verloren ... |
Wie man auf dem nebenstehenden Bild deutlich erkennen kann, haben sich im Laufe der Jahre weitere Flugsanddünen beim Leuchtturm in südliche Richtung gebildet. Das war mir gar nicht so klar, zumal man diese aus der Bodenperspektive (beim Fußweg zum Leuchtturm) auch nicht sehen kann.
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Wer dachte, dass auf der letzten Luftaufnahme bereits alle Flugsanddünen auf der 'Rubjerg Knude' zu sehen sind, der irrt. Insgesamt gibt es inzwischen vier bis fünf Flugsanddünen auf einer Küstenlinie von etwa 2000 Metern zwischen Lønstrup im Norden und Nørre Lyngby im Süden.
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Mittlerweile habe ich den Leuchtturm in einem Zeitraum von 24 Jahren in sehr vielen verschiedenen Licht- und Wetterstimmungen erlebt und ausgiebig dort fotografiert. Es war nie langweilig für mich und ich hoffe, ich konnte etwas von meiner Begeisterung für diesen magischen Ort in dieser 'scanpics story' rüber bringen.
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